Jürg Fedier, CFO des Oerlikon Konzerns: „Im vergangenen Jahr haben wir die strategische Richtung für den Konzern festgelegt, mit dem Ziel, Oerlikon zu einem fokussierteren Unternehmen zu entwickeln, das auf unseren einzigartigen Kompetenzen und Technologien in den Bereichen Oberflächenbeschichtungen, moderne Werkstoffe, Maschinenbaukomponenten und Fertigungstechnologie aufbaut. Zudem haben wir wichtige Schritte wie den Verkauf des Segments Advanced Technologies abgeschlossen und die Devestition des Segments Vacuum angekündigt. Unsere Bilanz ist solide und erlaubt es uns, sowohl organisches als auch anorganisches Wachstum zu finanzieren. Trotz des schwierigen Marktumfelds vermochte Oerlikon eine starke operative Profitabilität zu erwirtschaften. Das Segment Surface Solutions hat sich weiterhin erfreulich entwickelt; es konnte organisch wachsen und eine solide Profitabilität in einem schwierigen Markt generieren. Wie wir gesehen haben, haben sich die Märkte in der zweiten Hälfte des Jahres 2015 weiter verschlechtert und wir haben umgehend entscheidende Massnahmen getroffen, um unsere Profitabilität zu schützen und den Weg für ein nachhaltiges mittel- bis langfristiges Wachstum zu ebnen. 2016 werden wir uns weiterhin auf die Stärkung der Flexibilität, der Ertragskraft und der Technologieführerschaft konzentrieren.“
Konzernlagebericht
Der Bestellungseingang des Konzerns erhöhte sich bei konstanten Wechselkursen um 1,6 %, und der Umsatz lag ungefähr auf Vorjahresniveau. Der Währungseffekt beim Konzernumsatz lag bei ca. 6 %. Inklusive Währungseffekte reduzierten sich der Bestellungseingang um 4,2 % (CHF 2 537 Mio.) und der Umsatz um 5,5 % (CHF 2 671 Mio.). Der Anteil des Servicegeschäfts am Konzernumsatz erhöhte sich auf 33,6 %.
Im Jahr 2015 trug das Segment Surface Solutions 46 %, das Segment Manmade Fibers 30 % und das Segment Drive Systems 24 % zum Konzernumsatz bei. Europa bildete im Berichtsjahr mit 38,3 % oder CHF 1 023 Mio. des Umsatzes den grössten Markt des Konzerns. Dies entspricht einer Zunahme von 2,4 % gegenüber dem Vorjahr. Auf Asien entfielen 37,7 % (CHF 1 007 Mio.) des Konzernumsatzes, wobei der Gesamtumsatz um 10,7 % zurückging. Nordamerika trug 19.5 % (CHF 520 Mio.) zum Konzernumsatz bei. Im Vergleich zu 2014 entspricht dies einem Rückgang um 5,8 %. Der Anteil der übrigen Regionen am Konzernumsatz betrug 4,5 % (CHF 121 Mio.).
Im November 2015 hat Oerlikon bekanntgegeben, dass sich das Unternehmen auf attraktive Wachstumsmärkte im Bereich der Oberflächenlösungen und der modernen Werkstoffe konzentrieren wird. Auf diesen Gebieten verfügt der Konzern über starke Positionen hinsichtlich Technologien, Kompetenzen und Kundenbeziehungen. Das Segment Surface Solutions soll weiter gestärkt und ausgebaut werden. Die solide Bilanz soll für die Finanzierung von organischem und anorganischem Wachstum in den Bereichen neue Werkstoffe, Technologien, Services, Branchen und Märkte genutzt werden. Ein Gebiet, auf dem Oerlikon attraktive Möglichkeiten sieht, ist die metallbasierte additive Fertigung. Daneben richtet der Konzern die Segmente Manmade Fibers und Drive Systems auf die aktuelle Marktsituation aus. Das Segment Manmade Fibers wird auf seiner Technologieführerschaft aufbauen und dabei sein Geschäftsmodell an die gegenwärtigen Marktrealitäten anpassen. Das Segment Drive Systems wird sich auf ausgewählte Wachstumsmärkte konzentrieren. Zudem wird der Geschäftsbereich restrukturiert, um künftige Optionen für weitere Wertschöpfung zu schaffen. Diese in den Segmenten Manmade Fibers und Drive Systems gestarteten Initiativen werden das kostendeckende Umsatzniveau in diesen Segmenten deutlich senken. Gemeinsam mit den Operational-Excellence-Massnahmen erwartet der Konzern dadurch Bruttoeinsparungen von bis zu CHF 100 Mio.
Starke operative Ertragskraft
Trotz eines niedrigeren Umsatzes konnte Oerlikon eine starke normalisierte EBITDA-Marge von 16,9 % (CHF 450 Mio.) erzielen (ohne Restrukturierungskosten). Inklusive der einmaligen Restrukturierungseffekte lag das EBITDA bei CHF 338 Mio., was einer EBITDA-Marge von 12,7 % entspricht (2014, angepasst[1]: CHF 475 Mio., Marge: 16,8 %). Das EBIT für 2015, einschliesslich der Restrukturierungskosten und Wertminderung, belief sich auf CHF -306 Mio. (2014, angepasst1: CHF 323 Mio.). Ohne Wertminderungen, Restrukturierungskosten, Amortisation von erworbenen immateriellen Vermögenswerten (von Metco, nach Steuern) und Ergebnisse nicht fortgeführter Aktivitäten betrug das Konzernergebnis auf normalisierter Basis CHF 207 Mio., was einem Gewinn je Aktie von CHF 0.61 entspricht. Einschliesslich aller zuvor genannten Kosten betrug das Konzernergebnis 2015 CHF -418 Mio. Dies entspricht einem Gewinn je Aktie von CHF -1.24.
Der Geldfluss aus operativer Geschäftstätigkeit vor Veränderung des Nettoumlaufvermögens blieb mit CHF 393 Mio. anhaltend stark. Ohne Berücksichtigung der Restrukturierungskosten und Wertminderungen betrug die erzielte Kapitalrendite auf normalisierter Basis (ROCE) 11,1 %.
Anhaltend starke Bilanz
Mit einer Eigenkapitalquote von 38 % per Ende 2015 verfügt Oerlikon weiterhin über eine solide finanzielle Basis (2014: 44 %). Das Eigenkapital (zurechenbar auf die Konzernaktionäre) belief sich auf CHF 1 554 Mio. Der Rückgang von Bilanzsumme und Eigenkapital gegenüber dem Vorjahr ist in erster Linie auf die Wertminderung für des Goodwills im Segment Drive Systems zurückzuführen. Die Nettoliquidität belief sich auf CHF 79 Mio. im Vergleich zu CHF 114 Mio. per 31. Dezember 2014.
Im Jahr 2015 verlängerte Oerlikon den syndizierten Kreditrahmenvertrag bis Juni 2017 – dies zu einem tieferen Zinssatz, der sowohl das günstige Zinsumfeld als auch das verbesserte Risikoprofil des Konzerns reflektiert. Die Massnahme dient der Verlängerung des Fälligkeitsprofils des Konzerns und erhöht die finanzielle Flexibilität. Die solide finanzielle Basis erlaubt es Oerlikon, das Konzernportfolio im Sinne der Strategie weiterzuentwickeln, um ein langfristiges profitables Wachstum zu erwirtschaften.
Gesteigerte Produktivität und Marktpräsenz
Um die Profitabilität des Konzerns zu halten, hat Oerlikon 2015 umfangreiche Operational-Excellence- und Kosteneinsparungsprogramme eingeleitet. Diese konzentrierten sich vorwiegend auf die Bereiche Produktion und Supply Chain Management. In der Produktion wurden eine Steigerung der Produktivität und eine Lieferpünktlichkeit von 97,9 % erreicht. Im Supply Chain Management wurde das Einkaufspooling optimiert, das Know-how erweitert und die Prozesse durch den Einsatz elektronischer Plattformen gestrafft. Dies führte zu Einsparungen im mittleren zweistelligen Millionenbereich. Zudem führte der Konzern erstmals einen Global Health & Safety Day durch, baute seine Sicherheitsmassnahmen weiter aus und konnte dabei die durch Arbeitsunfälle verlorene Zeit (Lost Time Accident Frequency Rate) im gesamten Konzern um 32 % senken.
Oerlikon hat 2015 auch seine Marktpräsenz weiter gestärkt. Das Segment Surface Solutions eröffnete in Guelph, Ontario (Kanada), das erste Servicezentrum, welches Technologien von Oerlikon Balzers und Oerlikon Metco anbietet. Ferner nahm das Segment ein neues Kompetenzzentrum für Oberflächenlösungen für die Automobilindustrie in der Slowakei, ein neues Verkaufsbüro in Dubai sowie ein Zentrum für additive Fertigung in Westbury, New York (USA), in Betrieb. Das Segment Manmade Fibers eröffnete ein Servicezentrum in Dalton, Georgia (USA), und ein neues Technologiezentrum in Chemnitz (Deutschland). Das Segment Drive Systems weihte sein drittes Werk in Indien ein und ernannte neue Vertriebspartner in Argentinien, Chile, Kolumbien und Peru, um das Geschäft in Südamerika weiter voranzutreiben. Dank der verstärkten Kundennähe und der Serviceleistungen konnte Oerlikon 2015 den Anteil des Servicegeschäfts am Umsatz auf 33,6 % steigern.
Weiterhin starke Verpflichtung gegenüber Forschung und Innovation
Oerlikon hat auch im Berichtsjahr 2015 sein intensives FuE-Engagement fortgeführt und erneut rund 4 % (CHF 103 Mio.) des Konzernumsatzes in FuE investiert. 2015 wurden 86 neue Patente eingereicht.
Entwicklung im vierten Quartal
Im vierten Quartal 2015 erwirtschaftete Oerlikon einen Bestellungseingang von CHF 597 Mio. (Q4 2014, angepasst[1]: CHF 711 Mio.). Der Umsatz belief sich auf CHF 657 Mio. (Q4 2014, angepasst[1]: CHF 774 Mio.). Der Rückgang bei Bestellungseingang und Umsatz ist auf den Markteinbruch im Chemiefasergeschäft und auf den Rückgang im Landwirtschafts- sowie im Öl- und Gas-Sektor zurückzuführen. Das EBITDA auf normalisierter Basis ohne Restrukturierungskosten lag bei CHF 97 Mio., was einer Marge von 14,8 % entspricht. Mit Restrukturierungskosten betrug das EBITDA CHF -15 Mio., und die Marge erreichte -2,2 % (2014, angepasst[1]: CHF 124 Mio., Marge: 16,1 %). Das EBIT auf normalisierter Basis ohne Wertminderungs- und Restrukturierungskosten lag bei CHF 54 Mio. (Q4 2014, normalisiert und angepasst[1]: CHF 82 Mio.). Das EBIT mit Wertminderungs- und Restrukturierungskosten betrug CHF -534 Mio. (2014, angepasst[1]: CHF 80 Mio.).
Dividende
Aktionäre mit jährlichen Dividenden am Unternehmensgewinn zu beteiligen, hat für Oerlikon einen hohen Stellenwert. Daher wird der Verwaltungsrat den Aktionären an der Generalversammlung, die am 5. April 2016 stattfindet, empfehlen, eine Dividende in derselben Höhe wie im Vorjahr, nämlich CHF 0.30 pro Aktie, zu genehmigen.
Ausblick 2016
Die Märkte von Oerlikon werden grundlegend gestützt durch mittel- und langfristige Wachstumstreiber wie die Globalisierung, Mobilität, Energie und Urbanisierung. Entsprechend geht der Konzern davon aus, dass sich seine Hauptmärkte wieder erholen und wachsen werden. Dennoch werden für 2016 und 2017 anspruchsvolle Rahmenbedingungen erwartet. Mit der definierten strategischen Ausrichtung und den umfassenden eingeleiteten Massnahmen wird Oerlikon die negativen Markteffekte teilweise ausgleichen können. Der Konzern konzentriert sich insbesondere darauf, die Profitabilität weiter zu festigen, und rechnet für das Jahr 2016 mit einem Bestellungseingang bzw. einem Umsatz zwischen CHF 2,3 Mrd. und CHF 2,5 Mrd. und einer operativen EBITDA-Marge im mittleren Zehnprozentbereich.
[1] 2014 Kennzahlen angepasst zu Vergleichszwecken nach der angekündigten Devestition des Segments Vacuum.
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Nicolas Weidmann
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Oerlikon ist ein globales Innovationskraftzentrum für Oberflächentechnik, Polymerverarbeitung und additive Fertigung. Unsere Lösungen und umfassenden Dienstleistungen verbessern und maximieren zusammen mit unseren fortschrittlichen Werkstoffen die Leistung, Funktion, das Design und die Nachhaltigkeit der Produkte und Fertigungsprozesse unserer Kunden und deren Kunden in Schlüsselindustrien. Mit mehr als 12 600 Mitarbeitenden an 207 Standorten in 38 Ländern erwirtschaftete die Gruppe im Jahr 2023 einen Umsatz von 2,6 Milliarden CHF und engagiert sich weiterhin für die industrielle Transformation für eine nachhaltige Zukunft.
OC Oerlikon Management AG, Pfäffikon (Firmenporträt) | |
Artikel 'Oerlikon mit starker operativer Profitabilität in anspruchsvollem Marktumfeld...' auf Swiss-Press.com |
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