Die neu installierte Pyrolyse-Anlage nutzt eine Technologie, bei der Methan (aus Bio- oder Erdgas) in einem Mikrowellen-Reaktor erhitzt und dadurch in Wasserstoff und pulverförmigen Kohlenstoff aufgespalten wird. So kann Methan energetisch genutzt werden, ohne dass dabei CO2 als Nebenprodukt entsteht. Die Substituierung von fossilen Brennstoffen durch pyrolytisch hergestellten Wasserstoff stellt einen bedeutenden Schritt dar, um industrielle Hochtemperaturprozesse als drittgrösste industrielle Emissionsquelle bei einer Vielzahl von Industrieunternehmen schrittweise zu dekarbonisieren.
Ziel ist es, die neu installierte industrielle Pilot-Anlage bis Ende 2026 in den regulären Produktionsprozess einzubinden und V-ZUG mit klimafreundlichem Wasserstoff für die Emaillierungsöfen zu versorgen. Die Anlage wird stündlich bis 10 kg Wasserstoff in einer Reinheit von 95-99% liefern. Auf diese Weise können jährlich Emissionen von bis zu 240 Tonnen CO2 eingespart werden. So wird es der V-ZUG möglich sein, die Emaillierungs-Anlage als einen der letzten verbliebenen grossen CO2- Emittenten schrittweise zu dekarbonisieren. Gleichzeitig entstehen jährlich rund 66 Tonnen fester Kohlenstoff, der als Ressource potenziell in der Bau- und Landwirtschaft weiterverwendet werden kann.
Eine langfristige Vision beinhaltet, anstelle von fossilem Erdgas in der Zukunft synthetisches (erneuerbares) Methan zu nutzen. Wenn dieses auf dem Sonnengürtel der Erde mittels Solarenergie, elektrolytisch hergestelltem Wasserstoff und der Atmosphäre entzogenem CO2 produziert würde, resultierten negative Emissionen. Dadurch könnte der Bezug von Erdgas in Zug, der Schweiz und Europa gesenkt und damit der Weg hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung geebnet werden.
Projektablauf und Finanzierung
Initiiert und koordiniert wurde das Projekt durch den Verein zur Dekarbonisierung der Industrie. Mitglieder des Vereins sind nebst dem Kanton Zug, der Metall Zug AG und der Tech Cluster Zug AG viele weitere namhafte Unternehmen: Accelleron, AVAG, amag, Holcim, Partners Group, Sakowin, SHL Medical, Siemens, Sika, Sulzer, Swiss Safety Center, V-ZUG, VZ Depotbank und die WWZ. Die Partner haben diese zukunftsweisende Idee mit viel technischer Expertise sowie finanziellem und personellem Einsatz vorangetrieben. So wurden für das Projekt insgesamt von allen Partnern mehr als CHF 8 Millionen investiert. Metall Zug hat das Projekt durch den internen Greenhouse Gas Fund unterstützt.
Feierliche Einweihungsveranstaltung
Die heutige Einweihung begann mit einer Begrüssung durch den Vorstand VZDI, Beat Weiss. Anschliessend orientierte Regierungsrätin Silvia Thalmann-Gut über die Rolle von Zug als Innovationsstandort und Ökosystem. Es folgte ein Kurzreferat von Christian Bach, Abteilungsleiter an der Empa, zum Thema „Die Methan-Pyrolyse zur Dekarbonisierung der Industrie – eine Einordnung“.
Eine Podiumsdiskussion, unter der Moderation von Marina Villa, zur Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Forschung, Politik und Industrie rundete den offiziellen Teil der Veranstaltung ab. Es diskutierten unter anderem Joël Mesot (ETH Zürich), Tanja Zimmermann (Empa), Silvia Thalmann- Gut (Kanton Zug), Simon Kronenberg (Holcim), Adrian Theiler (V-ZUG) und Andreas Bittig (Metall Zug).
„Während der heutigen Einweihung haben uns das grosse Interesse und die vielen guten Fragen gezeigt, wie wichtig und dringlich innovative Lösungen zur Dekarbonisierung der industriellen Energieversorgung sind. Mein Team und ich freuen uns, nun mit so viel Rückenwind in die nächste Phase zu starten und weitere wichtige Erkenntnisse zu Gunsten einer klimaschonenden Energielösung für die Industrie zu gewinnen.“ (Andreas Bittig, Projektleiter VZDI / Metall Zug)
Die Verantwortlichen des Vereins und die Projektpartner haben hervorgehoben, dass die neue Anlage einen Meilenstein auf dem Weg zur Dekarbonisierung und zur Realisierung einer klimaneutralen Industrie in der Schweiz markiert. Die enge Kooperation zwischen Unternehmen und wissenschaftlichen Institutionen steht für Innovationskraft und setzt Massstäbe für künftige Projekte in anderen Regionen. Durch die enge Vernetzung von Wissenschaft, Industrie und Politik entstehen weitere Kooperationsprojekte, die darauf abzielen, ein wirtschaftlich tragfähiges Ökosystem zu schaffen und einen aktiven Beitrag zur Reduktion von CO2-Emissionen zu leisten.
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Ursprünglich wurde dieser Artikel am 28.11.2025 auf der Webseite der Metall Zug veröffentlicht.
Hinweis der Redaktion: Die Bildrechte liegen beim jeweiligen Herausgeber.
Seit 1887 verbindet Metall Zug unternehmerische Tradition mit nachhaltiger Wertschöpfung. Als Industrieholding fokussiert sie sich auf drei strategische Säulen: Medical Devices mit der Haag-Streit Gruppe, Tech Cluster Zug als Innovationsstandort und strategische Beteiligungen an führenden Industrieunternehmen.
Mit einer langfristigen Perspektive, technologischem Fortschritt und finanzieller Stabilität gestaltet Metall Zug aktiv die Zukunft und schafft nachhaltigen Mehrwert.
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| Metall Zug AG (Firmenporträt) | |
| Artikel 'Innovative Pyrolyse-Technologie ebnet Weg zur klimafreundlichen Industrieprodukt...' auf Swiss-Press.com |
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