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Verbund: Zweitbestes Ergebnis der Unternehmensgeschichte in schwierigem Umfeld



Verbund AG

02.03.2010, Der Verbund präsentiert für das Geschäftsjahr 2009 das zweitbeste Ergebnis der Unternehmensgeschichte. Das angesichts der Rahmenbedingungen gute Ergebnis liegt allerdings unter dem historischen Rekordergebnis von 2008.


Im Vergleich zu 2008 fielen die Umsatzerlöse um 7,0 % auf 3.483,1 Mio. €, das Operative Ergebnis sank um 8,5 % auf 1.042,3 Mio. € und das Konzernergebnis reduzierte sich um 6,2 % auf 644,4 Mio. €. Die Ergebnisentwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr war im Wesentlichen von drei Faktoren geprägt: niedrige europäische Grosshandelspreise für Strom, überdurchschnittliche Wasserführung und bilanzielle Sondereffekte.

Trotz der gesunkenen Ergebnisse will der Verbund das Vertrauen der Aktionäre stärken. Daher wird der Hauptversammlung eine Anhebung der Dividende von 1,05 €/Aktie auf 1,25 €/ Aktie - 1,00 €/Aktie Basisdividende und 0,25 €/Aktie Sonderdividende - vorgeschlagen.

Starke Position gefestigt, weitere langfristige Stärkung geplant In diesem schwierigen Umfeld konnte der Verbund im abgelaufenen Geschäftsjahr seine Wachstumsprojekte im In- und Ausland weiter forcieren und die Marktposition in den strategischen Kernmärkten weiter ausbauen.

Im Inland hat der Verbund, seiner Strategie folgend, in den Ausbau der Wasserkrafterzeugung, die Erweiterung des Hochspannungsnetzes sowie die Stärkung seiner Vertriebs- und Handelsaktivitäten investiert. Mit Ende 2009 belieferte der Verbund um 25% (Stand Ende 2009: 225.000) mehr Endkunden als 2008 mit österreichischem Wasserkraftstrom. Bis 2015 wird der Verbund knapp zwei Milliarden Euro in Österreich investieren.

Ein Schlüsselprojekt ist der Lückenschluss im 380-kVRing. Nach der Inbetriebnahme der Steiermarkleitung im Herbst 2009 und dem Baubeginn des ersten Abschnitts der Salzburgleitung im Sommer 2009, wird derzeit für den zweiten Abschnitt im Dialog mit den Gemeinden die optimale Trasse erarbeitet.

Die Errichtung des unterirdischen Pumpspeicherkraftwerks Limberg II in Kaprun (480 MW) verläuft reibungslos und kann bereits in 2011 ans Netz gehen. Ausserdem sind in Österreich eine Reihe von Wasserkraftprojekten in Entwicklung, das Gas-Kombi-Kraftwerk Mellach (800 MW) in der Steiermark ist planmässig in Bau und wird 2011 fertig gestellt.

2009 wurden auch wichtige langfristige Stromlieferverträge abgeschlossen und damit ein Teil der Eigenstromproduktion langfristig abgesichert. Zwischen 2010 und 2013 wird der Verbund 10 TWh Wasserkraftstrom an die Landesenergieversorger EVN und Wien Energie liefern. Auch der Liefervertrag mit den Österreichischen Bundesbahnen wurde um weitere vier Jahre verlängert und umfasst insgesamt 4,4 TWh. Mit einer Reihe von grossen Industrieunternehmen wurden ebenfalls Stromlieferverträge abgeschlossen, sodass der Verbund derzeit rund 25 % Marktanteil im österreichischen Industriesegment hält.

Mit dem Erwerb von 13 Wasserkraftwerken am bayerischen Inn vom deutschen Versorger E.ON vollzog der Verbund die grösste Akquisition in seiner Firmengeschichte. Damit wurde die Position des Verbund als einer der bedeutendsten Wasserkrafterzeuger in Europa gestärkt und die starke Marktpräsenz in Deutschland, dem wichtigsten Absatzmarkt im Ausland, gefestigt. Mit einer Gesamtleistung der erworbenen Kraftwerke von 312 MW steigerte der Verbund seine jährliche Stromerzeugung aus erneuerbarer Wasserkraft um rund 1.850 GWh.

Verstärkt wurde auch das Engagement in den Joint Ventures in Italien, der Türkei und Frankreich. Im italienischen Markt erhöhte der Verbund durch eine weitere Kapitalerhöhung seinen Anteil an der Sorgenia Group, dem viertgrössten Stromversorger in Italien, von 43 % auf rund 45 %.

In der Türkei setzte der Verbund im Rahmen der Partnerschaft mit der türkischen Sabanci- Gruppe das Investitionsprogramm in der Stromerzeugungsgesellschaft Enerjisa und die Restrukturierung der im Jänner 2009 erworbenen Verteilgesellschaft Baskent EDAS zügig um: Als nächste Erzeugungsanlagen sollen ab Ende 2010 das 919-MW-Gaskraftwerk Bandırma und der Windpark Çanakkale Strom liefern, sechs Wasserkraftwerke folgen bis 2012.

In Frankreich stockte der Verbund seine Anteile an der Poweo S.A., dem grössten unabhängigen Stromversorger in Frankreich, auf 46,0 % auf und übernahm die operative Führung. Ein wesentlicher Meilenstein war die Inbetriebnahme des ersten Gas-Dampf- Kraftwerks in Frankreich, das 412-MW starke Pont-sur-Sambre ging im Herbst 2009 in Betrieb.

Durchschnittliche Absatzpreise unter Vorjahresniveau

Die Grosshandelspreise für Strom, insbesondere die kurzfristigen Forward- und die Spotmarktpreise, sind 2009 im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken. Ursachen für das niedrige Niveau waren deutlich niedrigere Preise für Primärenergieträger, die geringere Stromnachfrage und der gesunkene Preis für CO2-Zertifikate.

Ein Gutteil der Verbund-Eigenerzeugung war jedoch im Rahmen der Hedging-Strategie bereits ein Jahr im Voraus zu noch deutlich höheren Strompreisen verkauft worden. So konnten die negativen Auswirkungen der schwachen kurzfristigen Strompreise gedämpft werden. Der durchschnittlich erzielte Absatzpreis betrug 2009 61,3 €/MWh. Im Gesamtjahr 2008 konnte ein durchschnittlicher Vertragspreis von 63,3 €/MWh erreicht werden. Für das Jahr 2010 wurden per 31.12.2009 bisher 64 % der Eigenerzeugung zu durchschnittlich 54,5 €/MWh verkauft.

Wasserführung über langjährigem Durchschnitt

Positiv auf das Ergebnis wirkte die überdurchschnittliche Wasserführung der energiewirtschaftlich genutzten Flüsse. Der Erzeugungskoeffizient lag 2009 mit 1,06 um 6 % über dem vieljährigen Durchschnitt und um 5 % über dem Vorjahreswert. Zusätzlich wirkte der Erwerb der bayerischen Innkraftwerke ab September 2009 positiv auf die Laufkraftwerkserzeugung. Die Wasserkrafterzeugung des Verbund-Konzerns stieg somit insgesamt um 7,1 % oder 1.790 GWh.

Die thermische Erzeugung zeigte im Vergleich zum Vorjahr aufgrund des geringen Spotmarktpreisniveaus einen Rückgang um 19,0 % oder 638 GWh. Die Erzeugung aus Wind und Sonne betrug 2009 106 GWh. Insgesamt stieg die Eigenerzeugung um 1.258 GWh auf 29.918 GWh.

Belastung durch bilanzielle Sondereffekte

Die Ergebnisentwicklung des Verbund war, wie schon 2008, von bilanziellen Sondereffekten geprägt: Diese hatten in Summe negative Auswirkungen auf das Operative Ergebnis im Ausmass von rund 60 Mio. € und auf das Finanzergebnis im Ausmass von rund 10 Mio. €.

Die Einmaleffekte im Operativen Ergebnis resultierten vor allem aus den Auswirkungen der Novelle 2009 der Systemnutzungstarife-Verordnung 2006, mit der die Systemnutzungstarife im Elektrizitätsbereich ab 1. 1. 2009 neu bestimmt wurden. Darüber hinaus belasteten ausserordentliche Instandhaltungen sowie eine Abwertung der Kohlelagerbestände das Operative Ergebnis.

Die negativen Einmaleffekte im Finanzergebnis resultierten in erster Linie aus dem negativen Beteiligungsergebnis der POWEO Group sowie aus Aufwendungen für Restrukturierungen im Beteiligungsbereich.

Ausblick

Der Verbund hat im Geschäftsjahr 2009 auf die Wirtschaftskrise reagiert und sein Investitionsprogramm von 2010 bis 2015 auf 2,7 Mrd. € markant reduziert. Trotzdem wird der Verbund die Investitionen in den Ausbau der heimischen Wasserkraft und die Hochspannungsnetze sowie in die bestehenden Auslandsaktivitäten in der Türkei, in Italien und Frankreich weiterführen. Ziel ist, die Kraftwerke im operativen Betrieb zu haben, wenn die Wirtschaft in Europa wieder wächst, um von den steigenden Grosshandelspreisen zu profitieren.

Auf Basis der weiterhin schwierigen Rahmenbedingungen und bedingt durch die realisierten, signifikant tieferen Forward-Preise für Strom, erwartet der Verbund für das Geschäftjahr 2010, trotz Restrukturierungsmassnahmen und reduziertem Investitionsprogramm, ein deutlich geringeres Operatives Ergebnis und Konzernergebnis sowie eine sinkende Dividende.


Hinweis der Redaktion: Die Bildrechte liegen beim jeweiligen Herausgeber.



Über Verbund AG:

VERBUND ist Österreichs führendes Stromunternehmen und einer der grössten Stromerzeuger Europas mit Schwerpunkt auf Wasserkraft. Wir sind ein österreichisches Unternehmen von internationalem Format mit rund 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Unser Rückgrat ist die Wasserkraft, ergänzt durch Wind- und Wärmekraft.

Unser Fokus auf allen Wertschöpfungsstufen, von Erzeugung und Übertragung bis hin zu Handel und Vertrieb, liegt auf zukunftsweisenden Stromlösungen für verantwortungsvolle Menschen. Das ist unser Ziel, für das wir täglich Spitzenleistungen erbringen.


Hinweis: Der Über-uns-Text stammt aus öffentlichen Quellen oder aus dem Firmenporträt auf HELP.ch.


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